Bericht der SZ-Zeitung vom 09.03.2020 von Andrea Leifeld
„Die Demokratie braucht starke Frauen“
SPD und Awo in Heere feiern seit mehr als 25 Jahren den Internationalen Frauentag.
Heere Seit mehr als 25 Jahren gehört das Frühstück zum Frauentag fest in den Veranstaltungskalender der Gemeinde Heere. Die Feier des „Internationalen Frauentags“ wird alljährlich am 8. März begangen und lockte auch am Sonntagvormittag viele Frauen. Dicht gedrängt saßen die Gäste an den Tischreihen im Saal der Pizzeria Roma – und lang war die Liste prominenter Namen. „Wir freuen uns sehr, wieder so viele Frauen – und auch einige Männer – an diesem bedeutsamen Tag begrüßen zu können“, hielten Bettina Eisenbarth, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Heere, und Brigitte Kippenberg, Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Heere, die organisatorischen Fahnen hoch.
„Es ist toll, dass wir in heutiger Zeit den Frauentag feiern dürfen, dass wir frei reden dürfen und frei wählen können“, betonten beide Frauen in ihren Ansprachen. Das alles sei für viele Frauen in vielen Ländern unserer Erde keineswegs selbstverständlich. Einen entscheidenden Schritt machte die deutsche Sozialreformerin Marie Juchacz, als sie vor gut 100 Jahren die Arbeiterwohlfahrt gründete, erinnerte Kippenberg. Die Demokratie brauche solche starken Frauen und es bleibt zu wünschen, dass auch in unserer Zeit junge Frauen in allen Bereichen nachrücken und kraftvoll ihre Präsenz zeigen werden, so ihre Wünsche.
Um darzulegen, dass es auch in unserer Gesellschaft längst nicht in allen Bereichen „rund läuft“, hatten die Organisatorinnen Andrea Meyer eingeladen. Die 43-jährige Sozialarbeiterin leitet seit Dezember 2018 das Frauenhaus in Salzgitter. 2019 wurden über das Jahr 52 Frauen und 54 Kinder in das Frauenhaus aufgenommen, hielt sie brandaktuelle Zahlen parat. 44 von ihnen hatten einen Migrationshintergrund. „Eine deutsche Frau kommt bei einer Freundin oder Schwester unter. Diese Möglichkeit haben ausländische Frauen häufig nicht.“ Manche Frauen blieben einen Tag, andere bis zu sechs Monate. Etliche gingen auch zu ihrem Ehemann zurück, vor dessen Gewalt sie geflohen waren. Bis zu zehn Frauen könnten gleichzeitig im Haus Schutz suchen. „Unsere Kapazitäten sind oft ausgelastet“, informierte Andrea Meyer. Problematisch seien Frauen aus Clan-Familien, die von Mord bedroht sind. „Die können wir in Salzgitter nicht aufnehmen.“ Häufig helfe dann ein Frauenhaus in einem anderen Bundesland aus. Die Adresse des Frauenhauses in Salzgitter sei, anders als in anderen Städten, absolut anonym. „Wir haben keinen Sicherheitsdienst“, betonte die Leiterin des Frauenhauses. Übergriffe habe es aber bislang nicht gegeben.
Im zweiten Programmpunkt schilderten Goslarer Frauen als „Starcke Weibspersonen“ ihr Leben vor gut 200 Jahren im historischen Spiel. Zu Wort kamen die Bergmannsfrau, eine Magd, die Bademuhme (Hebamme) und eine Kiepenfrau. Da trauerte in dieser Frühstücksrunde der „guten alten Zeit“ sicherlich niemand nach…
Anmerkung vom SPD Ortsverein:
vielen Dank an alle Beteiligten und Aktiven von den Ortsvereinen der SPD und der AWO, die an der Gestaltung des Frauentages beteiligt waren.
Stellvertretend seien hier die beiden Vorsitzenden Brigitte Kippenberg (AWO) und Bettina Eisenbarth (SPD) genannt!!!!